HPV-Test und Diagnostik von Gebärmutterhalskrebs – Medizinisches Zentrum Nowa Estetyka in Breslau

Ein HPV-Test ermöglicht den Nachweis einer Infektion mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) und die Bestimmung des jeweiligen Genotyps. HPV gehört zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen weltweit.

Es sind über 100 HPV-Genotypen bekannt – die gefährlichsten sind HPV 16 und 18, da sie für bis zu 70 % aller invasiven Zervixkarzinome verantwortlich sind. Die Genotypisierung ist entscheidend, da nur etwa 40 Typen die Schleimhäute im Genitalbereich von Frauen und Männern infizieren. Nicht alle HPV-Typen führen zu Krebs – sogenannte Niedrigrisiko-Typen (z. B. HPV 6 und 11) verursachen Genitalwarzen (Condylomata acuminata), stehen jedoch nicht mit malignen Veränderungen (wie Zervix- oder Rachenkrebs) in Verbindung.

Regelmäßige HPV-Tests in Kombination mit der zytologischen Vorsorge (Dünnschichtzytologie LBC) ermöglichen die frühzeitige Erkennung pathologischer Zellveränderungen – noch bevor diese in ein invasives Karzinom übergehen – und sichern damit eine vollständige Heilung.

Bei positivem Testergebnis empfiehlt sich – je nach identifiziertem Genotyp – eine engmaschige gynäkologische Kontrolle gemäß ärztlicher Empfehlung.

Wie erfolgt eine HPV-Infektion?

Onkogene HPV-Typen werden in der Regel durch sexuelle Kontakte übertragen. Auch Niedrigrisiko-Typen verbreiten sich über sexuelle Aktivität – können jedoch zusätzlich über Hautkontakt, z. B. durch gemeinsam genutzte Handtücher, übertragen werden.

Gebärmutterhalskrebs entsteht infolge einer chronischen HPV-Infektion. Zwischen Ansteckung und Entstehung eines malignen Tumors vergehen meist 10–15 Jahre – oft ohne erkennbare Symptome. Bei den meisten infizierten Personen heilt die Infektion jedoch innerhalb von 2 bis 6 Monaten von selbst aus.

Indikationen für einen HPV-Test

  • Auffällige Ergebnisse der zytologischen Untersuchung
  • Wiederkehrende Entzündungen der Genitalorgane
  • Kontrolle nach Behandlung von Erosionen und Genitalwarzen

Ein Test ist ebenfalls sinnvoll bei:

  • Schwangeren und Frauen mit Kinderwunsch (Gefahr einer Übertragung auf das Kind)
  • Partnerinnen und Partnern von HPV-Trägern
  • Frauen vor der HPV-Impfung

Zytologie kombiniert mit HPV-DNA-Test

Ein HPV-Test kann in seltenen Fällen falsch-negative Ergebnisse liefern – das bedeutet, dass trotz Infektion kein Nachweis erfolgt. Deshalb erhöht die Kombination aus Zytologie und HPV-DNA-Test (sogenanntes „Co-Testing“) die Wahrscheinlichkeit, selbst geringe Viruslasten oder Zellveränderungen zuverlässig zu erkennen.

Statistisch gesehen sind etwa 20 von 1.000 getesteten Frauen mit HPV infiziert – der HPV-DNA-Test erkennt davon etwa 18 Fälle zuverlässig. Zwei Infektionen könnten unentdeckt bleiben. Eine zusätzliche Zytologie erhöht die Chance, auch diese Fälle zu identifizieren.

Der HPV-DNA-Test kann aus dem gleichen Abstrichmaterial wie die Dünnschichtzytologie entnommen werden – während derselben gynäkologischen Konsultation. Die Probe kann in jeder Phase des Zyklus erfolgen, außer während der Menstruation.